Weiterbildung findet in unterschiedlichen Kontexten statt. Das Angebot an Weiterbildungsgängen ist sehr gross und unterscheidet sich je nach Zielgruppen in Zielsetzungen, Inhalten und Dauer. Es gibt eine Vielfalt von privaten, staatlichen, betrieblichen, gemeinnützigen oder gewinnorientierten Weiterbildungsanbietern. Dazu zählen u.a.:
öffentlich-rechtliche Träger (u.a. universitäre Hochschulen, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen, höhere Fachschulen, Berufsfachschulen)
privatrechtliche, gewinnorientierte Träger
Betriebe
privatrechtliche, nicht gewinnorientierte Träger (u.a. gemeinnützige Organisationen, Volkshochschulen, Elternbildungsorganisationen etc.)
sozialpartnerschaftliche, politische, konfessionelle oder weltanschauliche Träger (Organisationen der Arbeitswelt, Gewerkschaften, Landeskirchen etc.)
Verbände und Dachorganisationen
Weiterbildung in selbstorganisierten Gruppen
Die grosse Mehrheit der Weiterbildungsinstitutionen liegt in privater Trägerschaft und wird privat finanziert. Je nach Kontext, in der die Weiterbildung stattfindet, kann eine staatliche Unterstützung erfolgen. Im Bereich der beruflichen Weiterbildung kommt den Betrieben eine wichtige Rolle zu entweder indem Betriebe eigene Weiterbildungen anbieten oder sie sich an der Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden beteiligen.
Zulassungsbedingungen sind abhängig von der Art der Weiterbildung. Für die Mehrzahl der Weiterbildungsangebote gibt es keine besonderen Aufnahmebedingungen. Besondere Aufnahmebedingungen können bei bestimmten Weiterbildungsprogrammen von Hochschulen (Master of Advanced Studies [MAS], Diploma of Advanced Studies [DAS], Certificate of Advanced Studies [CAS]) oder höheren Fachschulen (Nachdiplomstudien) gelten. Dabei wird in der Regel ein Hochschulabschluss oder eine gleichwertige Vorbildung vorausgesetzt.
Der Aufbau der Kurse und Lehrgänge, die zeitliche Beanspruchung, Formen von Leistungsnachweisen etc. sind sehr unterschiedlich und abhängig von der gewählten Weiterbildung. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich im schweizerischen Weiterbildungswesen die modulare Ausbildung in vielen Bereichen durchgesetzt. Module sind in sich abgeschlossene Einheiten, die einzeln besucht oder mit weiteren Modulen zu einem bestimmten Lehrgang kombiniert werden können. Das Modulsystem ist ein offenes und durchlässiges System.
Die Art des Abschlusses variiert je nach Weiterbildungsveranstaltung. Die Anbieter können eigene nicht staatlich anerkannte Zertifikate oder Kursbestätigungen abgeben. An Hochschulen können neben Kursbestätigungen auch folgende Abschlüsse erlangt werden:
Nachdiplomstudiengänge an höheren Fachschulen schliessen mit einem eidgenössisch anerkannten Diplom ab, dem Bildungsgang wird die Ergänzung NDS HF beigefügt (z.B. «dipl. Controller NDS HF»).
Einen Spezialfall bilden die vorbereitenden Kurse auf eidgenössische Prüfungen. Die vorbereitenden Kurse bereiten auf einen Tertiärabschluss der höheren Berufsbildung (Berufsprüfung mit eidgenössischem Fachausweis bzw. höhere Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom) vor. Sie sind unterschiedlich ausgestaltet und staatlich nicht reglementiert. Sofern die Kurse auf der Liste der vorbereitenden Kurse verzeichnet sind, können Absolvierende jedoch nach Absolvierung der eidgenössischen Prüfung eine Subjektfinanzierung erhalten.
Eine Vielzahl von Anbietern führen Weiterbildungsangebote ausserhalb des Tertiärbereichs. Die Angebote reichen von Sprachkursen auf allen Niveaus über Informatik, Kunsthandwerk bis hin zu berufsorientierten Kursen oder Lehrgängen zur beruflichen Spezialisierung oder zur Erlangung von Führungskompetenz. Die Anbieter geben eigene, nicht staatlich anerkannte Zertifikate oder Kursbestätigungen ab.
Es können auch nachträglich verschiedene Abschlüsse der formalen Bildung erlangt werden (gymnasialer Maturitätsausweis, Fachmittelschulausweis, Fachmaturitätszeugnis, eidg. Fähigkeitszeugnis oder eidg. Berufsmaturitätszeugnis).