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Das Digitale ist zu einem Taktgeber in der Bildung geworden – Teil 1

24.02.2022

Marius Beerli, Digitalisierungsbeauftragter der EDK, beleuchtet im neuesten Blogbeitrag die Digitalisierungsanstrengungen der Kantone in der Bildung.

Die Schweiz müsse die Digitalisierung im Bildungswesen vorantreiben und den Schülerinnen und Schülern rasch zusätzliche IT-Fähigkeiten vermitteln, wird oft gefordert. Ein Blick in die Kantone zeigt: Es laufen umfangreiche Digitalisierungsprogramme für die Schulen.

Porträt von Marius Beerli, Beauftragter Digitalisierung der EDK
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Autor: Marius Beerli, Beauftragter Digitalisierung der EDK

Welchen Stellenwert die Digitalisierung in der internationalen Politik hat, zeigt eine Meldung von Anfang Februar aus Brüssel: Die Europäische Kommission verkündete, dass sie 45 Milliarden Euro investieren will, um Europa im weltweiten Wettbewerb zur Produktion von Computerchips fit zu machen. Es wird damit massiv in den Bau von Fabriken und in die High-Tech-Forschung investiert. Dieser «EU-Chips-Act» unterstreicht, dass die Konkurrenzfähigkeit im Digitalsektor derzeit als absolute Schlüsselkompetenz betrachtet wird, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Digitales Know-how rückt in den Fokus der internationalen Wirtschafts- und Bildungspolitik. Expertise zur Digitalisierung wird für zahlreiche Wirtschaftsbranchen und Gesellschaftsbereiche existenziell.

Zitat "Die Digitalisierung der Bildung ist auf der politischen Agenda angekommen: Mindestens einmal jährlich werden im Parlament Fragen zum Zusammenhang von Bildung und Digitalisierung gestellt."
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Auch in der Schweiz ist die Thematik der Digitalisierung längst auf der politischen Agenda angekommen, so sind derzeit etwa 130 verschiedene parlamentarische Geschäfte hängig, die die Digitalisierung betreffen. Die Vorstösse behandeln hauptsächlich die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen. Auch die Entwicklungen in der Bildung und Forschung werden aber aufmerksam verfolgt. Mindestens einmal pro Jahr werden im Parlament Fragen zum Zusammenhang von Bildung und Digitalisierung gestellt. Gefordert wird dabei meist ein zusätzliches Engagement: Die Schweiz müsse rasch die IT-Kenntnisse der Studierenden und der Schülerinnen und Schüler erhöhen, damit die Hochschulen und die Berufslehren ihr Niveau halten können, so der Tenor.

Screenshot der Website parlament.ch mit Vorstössen zum Thema Digitalisierung
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Kind mit einer VR-Brille, darüber die Schrift "IT-Bildungsoffensive des Kantons St. Gallen"
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Breite Digitalisierungsanstrengungen der Kantone
Das Digitale ist damit ohne Zweifel zu einem Taktgeber in der Bildung geworden. Betrachtet man die schweizerische Bildungslandschaft, so ist festzustellen, dass die Digitalisierungsbestrebungen auch hierzulande deutlich an Fahrt gewonnen haben. Eine kurze Auswertung von kantonalen Regierungs- und Parlamentsbeschlüssen zeigt, dass mehr als die Hälfte der Kantone in den letzten vier Jahren umfassende Digitalisierungsprogramme für die Schulen angestossen haben. Landesweite Strahlkraft hat beispielsweise die IT-Bildungsoffensive des Kantons St. Gallen, für die dort rund 75 Millionen Franken bereitgestellt werden. Auch der Kanton Waadt rollt ein grosses Programm aus, bei dem in der ersten Etappe 30 Millionen Franken investiert werden. Der Kanton Neuenburg seinerseits setzt 25 Millionen Franken ein. Rechnet man sämtliche kantonalen Zahlen auf die gesamte Schweiz hoch, so dürften es derzeit jährlich über 100 Millionen Franken sein, die investiert werden. Die Pandemie hat diese Digitalisierungsaktivitäten der Kantone im Bildungswesen zuletzt sicherlich noch verstärkt. Der strategische Grundstein dazu wurde aber bereits früher gelegt.

Zitat "Von grosser Wichtigkeit ist die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften im Bereich Digitalisierung."
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Verschiedene Ansätze zur Weiterentwicklung der digitalen Bildung
Festzuhalten ist, dass die Investitionen derzeit verschiedene Domänen der digitalen Bildung betreffen: Zum einen wird in die Infrastruktur für das Unterrichten mittels Computer investiert (Fernunterricht/Hybridunterricht), zum anderen auch in digitale Unterrichtsressourcen, um Anwenderwissen und Wissen «über» die Digitalisierung zu schulen (Computer-Infrastruktur, Programme, Roboter, u.ä.). Von grosser Wichtigkeit ist zudem die Stärkung des pädagogischen Personals. Der Kanton Waadt etwa setzt die Mehrheit des gesprochenen Geldes zur Weiterbildung der Lehrkräfte im Kanton ein. Diese starke Gewichtung der Ausbildung des pädagogischen Personals wird unterstützt von strategischen Planungen, die derzeit im Kreise der Pädagogischen Hochschulen (PH Kammer) und bei swissuniversities getätigt werden. Die Institutionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung wollen in Zukunft beim lehr- und lernfördernden Einsatz von neuen Technologien «eine treibende Rolle» einnehmen.

Eine Lehrerin erklärt einem Jungen etwas am Tablet
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Blick von hinten auf fünf Kinder, die am Laptop arbeiten
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Mitbestimmend für diesen «digitalen Effort» im Bildungswesen sind die sprachregionalen Lehrpläne. Mit der Einführung des Lehrplan 21 erhielt der Bereich Medien und Informatik in den Deutschschweizer Kantonen in den letzten Jahren deutlich mehr Gewicht. Und seit dem Frühjahr 2021 verfügt auch die Westschweiz mit dem Plan d’études pour le numérique ein entsprechendes Pendant. Die Westschweizer Kantone haben mit diesem neuen Lehrplan eine dynamische Kooperation untereinander etabliert. Auch das Tessin verfügt über einen «Masterplan» zur Digitalisierung der Schulen.

Messung der Kompetenzen und die Zusammenarbeit: Mehr dazu im Teil 2
Zur Gestaltung der Entwicklungen der Digitalisierung im Bildungsbereich braucht es verlässliche wissenschaftliche Messungen zur Wirkung der digitalen Unterrichtselemente und eine engere Zusammenarbeit unter den verschiedenen Bildungsakteuren. Wie sich die Kompetenzen messen lassen und wie die Akteure zusammenarbeiten, erfahren Sie im zweiten Teil dieses Blogbeitrags, der in zwei Wochen erscheint.

Möchten Sie etwas zu dem Thema sagen? Oder haben Sie generell Inputs zum Blog? Schreiben Sie uns per, wir freuen uns über Ihre Rückmeldung.

Weitere Informationen.

Kontakt

Generalsekretariat der EDK
+41 31 309 51 11

 

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