Projekt «anforderungsprofile.ch, schulische Instrumente zur Berufswahl und Vorbereitung»
Das EDK-Projekt stellt Kantonen, Schulen, Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern schweizweit ein kostenfreies und nicht kommerzielles Instrument zur Verfügung, das die Lehrplan-Kompetenzen der obligatorischen Schule mit den schulischen Anforderungen der Berufslehren verknüpft. Es ist somit an der Nahtstelle I positioniert – am Übergang von der obligatorischen Schule in die Berufslehre.
Die Berufswahl und der Übertritt von der obligatorischen Schule in die Berufslehre sind individuelle Prozesse, bei denen viele Puzzle-Steine zusammenpassen müssen: Die persönlichen Interessen und Motivation der Schülerinnen und Schüler, ihre schulischen und praktischen Fähigkeiten, ihre Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen wie auch ihr familiäres Umfeld prägen die Berufswahl.
Mit Übungsinstrumenten wie dem Berner Kompetenzraster können die Schülerinnen und Schüler erkennen, welche schulischen Anforderungen ihre Traumberufe haben und noch vorhandene Lücken in der Erstsprache und Mathematik im Verlauf des neunten Schuljahres schliessen. Die Aufgabendatenbank basiert auf den Kompetenzen des Lehrplan 21 und verknüpft diese mit den schulischen Anforderungen der Berufslehren, die auf www.anforderungsprofile.ch aufgeführt sind.
Das EDK-Projekt will die bestehenden Berner Kompetenzraster schweizweit ausrollen und damit allen Kantonen zur Verfügung stellen. Interessierte Deutschschweizer Kantone können von den Erfahrungen der beiden Pilotkantone Bern und Solothurn profitieren. Bereits jetzt steht die Plattform allen interessierten Akteurinnen und Akteuren kostenfrei zur Verfügung. Längerfristig wird eine kantonsneutrale Plattform entstehen, die noch mehr Lehrberufe beinhaltet. Für die französischsprachigen Kantone werden die Kompetenzraster momentan in Zusammenarbeit mit der CIIP übersetzt und auf den Plan d’études romand (PER) angepasst.
Voraussetzung für das Mitmachen ist die Zusammenarbeit zwischen dem Volksschul- und dem Berufsbildungsamt innerhalb eines Kantons. Denn die Kompetenzraster sind ein stufenübergreifendes Instrument, das eine Brückenbau-Funktion innehat: Die Akteurinnen und Akteure tauschen sich aus und verständigen sich auf eine gemeinsame Sprache, indem sie das Instrument gemeinsam tragen. Dies kommt schliesslich den Schülerinnen und Schülern zugute, die von einem optimierten Übergang in die Sekundarstufe II profitieren.