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Interview Fachleute BB

«Ich bin mutiger und kreativer geworden»

Monica Alonso ist bei der Energieversorgerin IB Langenthal AG verantwortlich für die Berufsbildung. Mit dem Lehrgang «Berufsbildungsfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis» hat sie sich für diese Funktion das erforderliche Fachwissen und die notwendige Sicherheit geholt.

Was fasziniert Sie an der Berufsbildung?
Die Lehre bereitet junge Menschen auf ein eigenständiges und selbstverantwortetes Leben vor. In meiner Funktion als «Verantwortliche Berufsbildung» kann ich ihnen fachlich und menschlich einiges mit auf den Weg geben. Das ist eine schöne Aufgabe. Es ist aber nicht nur ein Geben, sondern auch ein Nehmen: In der Auseinandersetzung mit den Lernenden entwickle ich auch meine Persönlichkeit weiter. Mehr noch: Wer ausbildet, bleibt fachlich à jour.

Sie begleiten bei der IB Langenthal AG sieben Lernende. Über welche Skills muss eine «Verantwortliche Berufsbildung» verfügen?
Die jungen Menschen befinden sich in einer Entwicklungsphase – mit allen Schwankungen, die das mit sich bringt. Da braucht es viel Empathie und die Fähigkeit, Probleme offen anzusprechen. Ebenso wichtig sind Flexibilität, Kreativität und organisatorisches Geschick, weil man immer wieder vor überraschende Situationen gestellt wird.

Sie haben 2020 den Lehrgang zur Berufsbildungsfachfrau absolviert. Was hat Sie motiviert?
Als Ausbildungsverantwortliche muss ich wissen, wie die Berufsbildung «tickt», welche Entwicklungen sich abzeichnen und wie andere Betriebe die Berufsbildung umsetzen. Das bedeutet: Weiterbildung. Hinzu kommt, dass wir gegenüber der Jugend lebenslanges Lernen propagieren. Da sollten wir als Vorbilder vorangehen.

Der Lehrgang zur Berufsbildungsfachfrau war nicht ihre erste funktionsspezifische Weiterbildung. Welchen Mehrwert hat Ihnen der Lehrgang gebracht?
Ich habe mir einen umfassenden Überblick zum aktuellen Stand der Berufsbildung verschafft und mir in wichtigen Punkten fundiertes Wissen angeeignet. Beispielsweise in den Bereichen Beratung, Coaching, Bildungsmassnahmen, Informationsvermittlung und Recht. Das gibt mir enorm viel Sicherheit im Berufsalltag. Heute kann ich gegenüber allen kompetent auftreten – gegenüber Lernenden und Berufsbildenden wie gegenüber der Geschäftsleitung und den Ansprechpersonen im Mittelschul- und Berufsbildungsamt.

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Wie haben Sie den Lehrgang erlebt?
Spannend, abwechslungsreich, praxisnah. Die Dozentinnen und Dozenten sind selbst Praktikerinnen bzw. Praktiker. Sie vermitteln den Stoff so, dass man das Erlernte unmittelbar im Betrieb anwenden kann. Ich hatte viele Aha-Erlebnisse. Wertvoll war für mich auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Unternehmen und Institutionen. Schade, dass der Lehrgang so schnell vorüber war ... (lacht). Aber das Netzwerk bleibt erhalten.

Welchen Nutzen ziehen Sie aus dem Lehrgang für Ihre tägliche Arbeit?
Ich kann die Berufsbildung so umsetzen, dass sie höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Zudem bin ich mutiger und kreativer geworden. Ich organisiere auch mal einen spezifischen Workshop, wenn sich eine Lernende oder ein Lernender in einem Gebiet unsicher fühlt; oder ich mache «Solution Walks», also Spaziergänge, um schwierige Themen anzusprechen, um nur zwei Beispiele zu nennen.

War die berufsbegleitende Ausbildung gut mit Ihrer Arbeit vereinbar?
Absolut. Der Lehrgang wird in Blockkursen von maximal zwei Tagen absolviert. So kann man sich in ein Thema vertiefen und zwischen den Unterrichtstagen das Gelernte in der Praxis anwenden. Meine Arbeitgeberin hat mich während der Ausbildung voll unterstützt.

Wem würden Sie den Lehrgang «Berufsbildungsfachfrau/-mann» empfehlen?
Allen, die in der Berufsbildung wachsen wollen und wissen, wie wichtig eine fundierte Ausbildung der Lernenden für ihr Unternehmen und für ihre Branche ist. Wir brauchen viele gut qualifizierte Fachkräfte.

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«Ich kann die Berufsbildung so umsetzen, dass sie höchsten Qualitätsansprüchen genügt», sagt Berufsbildungsfachfrau Monica Alonso.

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