Autorin: Susanne Hardmeier, Generalsekretärin
La secrétaire générale revient sur une année riche en événements, durant laquelle nous avons dû faire la preuve de notre capacité d’adaptation au changement. Une année qui nous a tenus en haleine.
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Die Generalsekretärin schaut zurück auf ein ereignisreiches Jahr, das von Wechseln geprägt war und gelehrt hat, flexibel und anpassungsfähig auf die Dinge zuzugehen. Ein Jahr, das uns in Atem gehalten hat.
Noch ist das Jahr nicht zu Ende – es gibt noch viele Arbeiten abzuschliessen. Es gilt die Weihnachtskarten zu schreiben und die Kerzen ins Fenster zu stellen. Das Weihnachtsessen steht an, das Weihnachtsspiel der Kinder, das Konzert zum Jahresabschluss … Doch halt: Das Weihnachtsessen haben wir streichen müssen, der Weihnachtsanlass der Tochter fällt aus, ob das Trompetenkonzert des Sohnes stattfinden kann, das wissen wir heute noch nicht.
Dieses zweite Jahr der Pandemie war von Wechseln geprägt und hat uns gelehrt, flexibel und anpassungsfähig auf die Dinge zu reagieren. Zu geniessen, wo es möglich war und uns einzuschränken, wenn es nötig war. Das Jahr hat uns in Atem gehalten, privat und beruflich.
Schwierige Entscheide…
Erstmals hat die EDK in diesem Jahr Eventualbeschlüsse gefällt. Damit wir rechtssicher auf Ausnahmesituationen reagieren können, hat die Plenarversammlung gemeinsam mit dem Bund geregelt, wie die Abschlussprüfungen stattfinden, sollte die Pandemie Anpassungen verlangen. Glücklicherweise trat dieser Fall dann nicht ein.
Die EDK hat sich darauf geeinigt, dass auch das Schuljahr 2021/22 als vollwertiges Schuljahr gelten soll und sich das ganze Jahr dafür eingesetzt, dass Schulschliessungen verhindert werden konnten. Intern wurde viel über die Wahl der Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie diskutiert. Der Entscheid darüber blieb aber in der Zuständigkeit der einzelnen Kantone. Das wurde nicht überall verstanden und hat uns als Konferenz viel Kritik eingetragen.
…kritische Stimmen…
Die in der EDK vereinten Erziehungsdirektorinnen und Erziehungsdirektoren folgen seit jeher dem Grundsatz, dass die kleinräumige Gliederung der mehrsprachigen Schweiz den Bildungsprozessen besser entspricht als eine zentralistische Steuerung. Gleichzeitig verfolgen sie die Strategie, die Strukturen und die Ziele der Bildungsstufen zu harmonisieren und grosse Themen gemeinsam zu bearbeiten. Dadurch sollen den Menschen auf ihren Bildungswegen keine Behinderungen aus der dezentralen Organisation des Bildungswesens erwachsen.
Der föderale Staatsaufbau mit verteilten Zuständigkeiten führt dazu, dass die gewählten Strategien der Kantone zur Bewältigung der Pandemie sich unterscheiden. Das ist so gewollt und auch gut so!
…und lehrreiche Erkenntnisse
Es ist ein offenes Geheimnis, dass diese Haltung nicht von allen geteilt wird. Das Verständnis für den föderalen subsidiären Staat schwand im Laufe der Pandemie zunehmend. Und dies nicht nur im öffentlichen Diskurs und in den Medien, sondern auch in Politik und Verwaltung, was besonders schmerzhaft ist. Wir nehmen aus dieser Pandemie damit auch die Aufgabe mit, das Verständnis für und das Vertrauen in unsere Staatsform und ihre Institutionen wieder aufzubauen.
Was neben der Pandemie geleistet wurde
Nun hat sich die EDK im vergangenen Jahr aber nicht nur mit der Pandemie beschäftigt. Sie hat im Grossprojekt «Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität» erste Meilensteine erreicht – dank der immensen Arbeit von Lehrpersonen, Rektorinnen, Experten und Vertreterinnen der kantonalen Verwaltung und des Bundes. Sie hat den Entwurf einer Vereinbarung für schulische Angebote in Spitälern in die Vernehmlassung geschickt und Grundlagen für eine Datennutzungspolitik und einer Datenföderation in der Berufsbildung verabschiedet. Sie hat Urheberrechtstarife ausgehandelt und eine nationale Strategie für die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung verabschiedet. Unser Generalsekretariat hat zudem den Vollzug von 13 interkantonalen Vereinbarungen in den Bereichen Bildungsfinanzierung, Diplomanerkennung und Bildungsharmonisierung begleitet und eine steigende Anzahl von Projekten im Berufsbildungsbereich betreut.
Der Rückblick auf das Jahr erfüllt mich daher vor allem mit Dankbarkeit – meinen Mitarbeitenden gegenüber ebenso wie meinen Auftraggebern: dass wir mit einem tollen Team und in einem unglaublich vielfältigen Umfeld eine Arbeit machen dürfen, die täglich aufs Neue fasziniert. Und das mit dem Verständnis für den föderalen Staatsaufbau verlieren wir nicht aus den Augen – das nächste Jahr muss ja auch noch ein paar Herausforderungen bereithalten.